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Rigi-Bahn schon nach 139 Jahren von Fahrrad überholt!

24. Mai 2021

Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, daß die Rigi-Bahn 150 Jahre alt geworden ist. Das hat mich daran erinnert, daß ich schon 2010 auf meiner website darüber geschrieben habe, als es diesen blog noch gar nicht gab:

„15.September 2010

Es ist ja immer wieder interessant, daß die schönsten Geschichten vom Leben geschrieben werden und wie klein die Welt manchmal sein kann.

So las ich neulich ein altes Buch: Mark Twain bummelt durch Europa. Wunderbar ironisch beschreibt er hier seine Wanderung durch Europa im Jahre 1878. In einem Kapitel beschreibt er die Abfahrt mit der Rigi-Bergbahn, wo er einen Platz ganz vorne bekommt und das sofort bereut, weil es haarsträubend steil bergab geht.

Nun bekomme ich eine email eines Kunden, der sein Rad im Mai direkt am letzten Tag der EHBE-Messe in Schwäbisch Gmünd abgeholt hat. Es ist ein Tourenrennrad, gebaut, um auf langen Touren steile Berge hoch- als auch herunterzufahren. Und ein Film zeigt eine Fahrt den Rigi hinauf parallel zur Bahntrasse, die gerade von der historischen dampfbetriebenen Bahn befahren wird! Allein die speziell für den Bergbetrieb gebaute Dampflok mit all ihrer sichtbaren Mechanik ist eine Augenweide. Daß dann der Radfahrer nach Steigungen bis zu 30% auch noch schneller auf dem Berg ist als die Bahn, ist natürlich das Sahnehäubchen.

Das Schönste daran finde ich aber, daß sich auch in mehr als 130 Jahren prinzipiell nicht viel geändert hat: Der Berg ist noch da und damals wie heute ist es ein großes Erlebnis heraufzukommen. Und ich freue mich, dazu beigetragen zu haben.

Das Rad habe ich hier näher beschrieben.

Viele Grüße,

Georg Blaschke“

So weit, so gut. Allerdings vermisse ich bei der aktuellen Berichterstattung in den Medien den ja nicht ganz unwichtigen Hinweis, daß die Rigi-Bahn schon 139 Jahre nach ihrer Fertigstellung von einem GEBLA-Fahrrad überholt wurde, obwohl sich ihre bärenstarke Dampfmaschine hörbar müht, Schritt zu halten. Wobei ich fairnesshalber zugeben möchte, daß der Fahrer des Rades vermutlich einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg hatte. Im Beweisvideo ist es der Herr im weißen Trikot:

Was in diesem Zusammenhang interessant ist: Dieses Rad hatte schon all das, was man heute als Gravelbike bezeichnet. Ich habe es damals Tourenrennrad genannt. Das Rad fährt wie die Rigi-Bahn immer noch munter herum, allerdings habe ich vor ein paar Jahren einige Komponenten erneuert, einen Zweifach-Antrieb verbaut und auch hydraulische Scheibenbremsen. Die gab es ja 2010 für Bremsschalthebel für Rennlenker noch gar nicht…

Auf die nächsten 150 bzw. 11 Jahre,

Georg Blaschke

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5 Kommentare
  1. Manfred Schütte permalink

    Hallo Herr Blaschke, schön daß das Rad wieder zu Ehren kommt. Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht, dass wir damals mit dem Rad der Zeit voraus waren. Den Begriff Gravel Bike gab es ja noch nicht. Das Rad lebt noch, ich fahre aber mittlerweile immer öfter ein Fully-MTB, da ich wegen meinem Rücken eine Federung brauche. Leider gibt es immer noch keine gefederten Gravelbikes. Ich denke das sollte die nächste Evolutionstufe sein. Mittlerweile bedauere ich den Umbau. Ich hätte das Rad im Original erhalten sollen. Vielleicht komme ich dieses Jahr mal wieder mit dem Rad Vorbei. Freundlicher Gruss Manfred Schütte

    • georgblaschke permalink

      Guten Abend Herr Schütte,

      ja, kommen Sie mal wieder vorbei, dann könnten wir ja mal über ein gefedertes Gravelrad reden.
      Was vermissen Sie denn am Original. Die 3fach-Kurbel?

      Viele Grüße,
      Georg Blaschke

      • Manfred Schütte permalink

        Hallo Herr Blaschke, ich komme gerne. Für die Saison 2022 brauche ich ein neues Rad. So ähnlich wie das hier. http://www.gebla.de/Galerie/042/GRahmen.html.
        An dem Umbau stört mich am meisten die Bedienung der SRAM-Schaltung. Mit Shimano bin ich besser klar gekommen. Ausserdem passt die Farbe des Vorbaues, den wir ja auch ersetzt haben, überhaupt nicht mehr zu Farbe des Rahmens. Diese hat sich im Laufe der Zeit verändert und geht in Richtung grün. Wir hätten damals schwarz lackieren sollen. Vielleicht können wir das nachholen.

      • georgblaschke permalink

        Hallo Herr Schütte,

        kein Problem, in den nächsten Monaten wird es wieder einige vollgefederte Räder hier geben.
        Den Rahmen zu lackieren ist auch kein Thema.

        Ein Besuch vielleicht erst im Herbst, wenn die Impfungen stehen. Der sogenannte Impfturbo ist hier technisch gesprochen eher ein sogenannter Soft- oder Niederdruckturbo. Das lokale Impfzentrum müht sich noch an der zweiten Gruppe ab. Aber jetzt, wo auch David Hasselhoff für das Impfen wirbt, wird der Impfstoff hier sicherlich schneller ankommen. 🙂 Wobei das nicht einfach wird, schneller als die 4. Welle zu sein, wenn man sich die Bilder aus den Stadien ansieht…

        Viele Grüße,
        Georg Blaschke

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  1. Ferroad, die eiserne Straße | GeorgBlaschkeBikes

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